TUSCH-Projekt 2020/21
Schaubude Berlin und Humboldthain-Grundschule im 1. Partnerschaftsjahr
#anotherworldispossible
Wie kann das Zusammenleben der Menschen, Tiere, Bäume und Pflanzen über die Dinge »fairhandelt« werden? Wie kommunizieren die nicht-menschlichen Lebewesen und -arten miteinander? Was hat das »Wood Wide Web«, das Waldnetzwerk mit unserem Internet zu tun?
Die Schüler*innen der Grundschule am Humboldthain haben sich in der Spielzeit und damit im TUSCH-Jahr 2020/21 in unterschiedlichen Workshops im Wald, zu Hause oder im Unterricht in der Schule mit diesen Fragen und unterschiedlichen Materialien kreativ auseinandergesetzt und Zukunftsszenarien entworfen.
Die Workshops im April konnten glücklicherweise im nahegelegenen Humboldthain stattfinden, in Kooperation mit dem Theaterduo Artisanen und der Puppenspielerin Franziska Dittrich. Entlang der Geschichte »Als die Tiere den Wald verließen« forschten und diskutierten wir zusammen mit den Schüler*innen zu menschengemachten Katastrophen und möglichen Handlungsspielräumen.
Als Einstieg in die Geschichte und in Vorbereitung auf den Workshop wurde den Schüler*innen als Tonaufnahme ein Ausschnitt aus der Geschichte zugeschickt. Diese Textausschnitte bildeten den Ausgangspunkt und kündigten die Katastrophe an.
Was passiert, wenn der Lebensraum der Tiere nach und nach verschwindet? Wie können wir uns mit den Tieren des Waldes solidarisieren? Gibt es Orte im Wald (Park), wo die Tiere Schutz suchen, wo sie sich, vom Menschen unbeobachtet, wohlfühlen? Welche Perspektive müssen wir einnehmen um diese Orte aufzusuchen?
Angelehnt an die Performance von Eva Mayer Kellers und Hanna Sybille Müller »Buildings after Catastrophes« (2007) bauten die Schüler*innen mit unterschiedlichen Materialien (die sich spezifisch ereignen) Katastrophen und diskutierten mögliche Auswege aus der Katastrophe für die Tiere und nicht zuletzt auch für uns Menschen.
Am Ende des Workshops sammelten die Schüler*innen Statements, Wünsche für die Zukunft und nahmen auch hier unterschiedliche Perspektiven ein:
»Der Maulwurf wünscht sich, dass nicht so viele durch den Wald trampeln und seinen Bau kaputt machen.«
»Als Greifvogel wünsche ich mir, dass immer noch viele Feldmäuse auf dem Feld zu finden sind.«
»Ich wünsche mir, dass nicht so viele Bäume zerstört werden.« (Kaninchen)
Auch aus der eigenen Perspektive formulierten die Schüler*innen klare Wünsche und Forderungen:
»Die Menschen sollen den Tieren mehr helfen.«
»Es soll mehr Bäume geben für bessere Luft.«
»Es soll weniger Autos geben.«
»Es soll weniger Plastik benutzt werden.«
»Ich wünsche mir, dass es für die Tiere mehr Freiheiten gibt und Essen, das nicht vergiftet ist.«
»…dass wir fair miteinander umgehen.«
Gemeinsam mit Kindern forschen – Kinder und ihre Perspektive in den Produktionsprozess mit einbinden
Die Workshops mit Schüler*innen der Humboldthain Grundschule sind Teil der Projekt-Recherche für die geplante Produktion »Als die Tiere den Wald verließen« (Artisanen, Regie: Franziska Dittrich). Die Premiere ist für September 2021 in der Schaubude Berlin geplant.
Projektleitung
Franziska Burnay Pereira, Susann Tamoszus
Beteiligte Künstler*innen
Inga Schmidt und Stefan Spitzer (Artisanen) Franziska Dittrich (Retrofuturisten)
Michaela Bartanova und Ralf Lücke (Theater Tineola)