Selbst wenn der Mensch morgen aussterben würde, wären die planetarischen Ökologien noch lange Zeit mit ihm beschäftigt. Das liegt daran, dass das menschliche Terraforming viele der Formen der artenübergreifenden Lebensfähigkeit, die wir im Holozän für selbstverständlich hielten, beeinträchtigt hat. Visionen vom Anthropozän als einem Masterplan, in dem alles so läuft, wie es die menschlichen Entwickler*innen gerne hätten, sind lächerlich. Wir sollten stattdessen die lebendig-gefährliche, wilde Welt betrachten; sie ist überall um uns herum.

Dieser Vortrag erforscht die wilde Welt anhand des digitalen Gemeinschaftsprojekts »Feral Atlas – The More-than-Human Anthropocene«. Der Atlas ist ein Bestimmungsbuch für nicht beabsichtigte menschliche Auswirkungen, von denen viele verheerend sind, nicht nur für den Menschen. Genauso wie das Festivalmotto geht der Atlas über den menschlichen Exzeptionalismus hinaus und erforscht die Geschichten, die nicht-menschliche Akteur*innen schreiben – insbesondere derjenigen, die uns und unsere engsten Verbündeten bedrängen.

Anna Lowenhaupt Tsing ist eine der weltweit bekanntesten Anthropologinnen und lehrt derzeit an der University of California, Santa Cruz. Gemeinsam mit Donna J. Haraway prägte sie den Begriff des Plantagenozäns. Sie erhielt vielfältige Auszeichnungen für ihre Publikationen, zuletzt für ihren vielzitierten Essay »Der Pilz am Ende der Welt«.

Die Veranstaltung findet als Video-Chat statt. Sie erhalten den Zugangslink am Tag der Veranstaltung per E-Mail. Für die Teilnahme muss die Software Zoom heruntergeladen und deren Datenschutzerklärung zugestimmt werden. Wir weisen darauf hin, dass der Ton der Veranstaltung mitgeschnitten und auf dem Festivalblog öffentlich zugänglich archiviert wird.

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Die Veranstaltung findet mit dem Video-Chat-Programm Zoom statt. Zoom kann über die Tastatur gesteuert werden und unterstützt übliche Screenreader. Kontrast und Schriftgrößen können individuell eingestellt werden. Ausführliche Informationen zur Barrierefreiheit von Zoom finden sich hier. Es kann ohne Bild und Ton teilgenommen werden. Die Teilnahme am Gespräch ist freiwillig.