Verhaltenskodex
Diskriminierungskritischer Verhaltenskodex der Schaubude BerlinWerte und Ziele
Wir, das Team der Schaubude Berlin, bekennen uns zu gesellschaftlicher Diversität und lehnen jede Form von Diskriminierung ab. Wir treten ein für respektvolles Miteinander und wollen ein angstfreies Arbeitsumfeld schaffen. Von unseren Kolleg*innen, Künstler*innen, Arbeitspartner*innen, Beteiligten in Projekten und Besucher*innen erwarten wir einen wertschätzenden Umgang miteinander. Gleichzeitig tragen wir eine Verantwortung dafür, feste und freie Kolleg*innen und Künstler*innen aktiv vor Diskriminierung in unserem Arbeitskontext zu schützen.
Mit den Mitteln der Kunst und in unserem Wirken als Produktionshaus möchten wir uns für ein faires, gleichberechtigtes, demokratisches und solidarisches Miteinander einsetzen. Es geht darum, Vielfalt als Bereicherung zu begreifen und anzuerkennen. Daher arbeiten wir daran, die gesellschaftliche Diversität in unserem Programm und unseren Strukturen abzubilden.
Um diese Ziele zu erreichen, sind wir bereit, unser Eingebundensein in diskriminierende Strukturen anzuerkennen. Wir befinden uns in einem Prozess, unsere Institution und unser Handeln im internen Austausch und mit externer Begleitung zu reflektieren. Dieser Verhaltenskodex ist ein weiterer Schritt auf diesem Weg.
Definition
Unter diskriminierendem Verhalten sind Kommentare, Handlungen und Zeichen zu verstehen, die eine Person wegen ihres Geschlechts, ihrer Geschlechtsidentität oder ihres Geschlechtsausdrucks, wegen einer physischen oder psychischen Behinderung, wegen äußerer und/oder (vermeintlich) kultureller Merkmale, des Namens, ethnischer Herkunft, sozio-ökonomischer Herkunft, der Religion oder Weltanschauung, des Alters, der sexuellen Orientierung oder der sexuellen Identität benachteiligt, abwertet oder herabwürdigt. Es können auch mehrere Merkmale zugleich angesprochen sein. Ausschlaggebend für eine betriebliche Klärung bzw. Beschwerde ist, dass die betroffene Person sich diskriminiert fühlt.
Selbstverpflichtung
Wir unterlassen jede Form von Diskriminierung und sorgen mit unserem Verhalten für ein respektvolles Arbeitsumfeld. Wir unterlassen jegliche Übergriffe und schreiten aktiv ein, wenn wir Zeug*innen von Diskriminierung, Machtmissbrauch oder unangebrachtem Verhalten werden. Dieses sprechen wir direkt an, ergreifen im Falle von Diskriminierung Partei für die betroffene(n) Person(en) und richten unser Handeln danach aus.
Wir gehen verantwortungsvoll mit der uns übertragenen Macht um, nutzen Abhängigkeitsverhältnisse nicht aus und setzen unsere Privilegien diskriminierungskritisch ein. Wir reflektieren kontinuierlich unsere eigenen Handlungsspielräume und setzen uns für diskriminierungssensible Organisationsstrukturen ein.
Wir kommunizieren klar und eindeutig, sprechen Konflikte offen an und bemühen uns, sie fair zu lösen. Wir sind uns bewusst, dass unser Verhalten bei anderen Personen eine andere Wirkung erzielen kann als beabsichtigt. Wir gehen damit empathisch und verantwortungsvoll um.
Maßnahmen zur Umsetzung
Alle Teammitglieder nehmen jährlich an mindestens einem diskriminierungskritischen Workshop teil.
Wir arbeiten aktiv an einer Diversifizierung unseres Spielplans und suchen verstärkt die Zusammenarbeit mit Künstler*innen, die aus marginalisierten Perspektiven sprechen.
Wir wollen perspektivisch auch im festen Kernteam die gesellschaftliche Vielfalt Berlins besser abbilden. Hierfür entwickeln wir unsere Recruiting-Maßnahmen weiter, um ein möglichst diverses Spektrum an Bewerber*innen anzusprechen.
Wir entscheiden uns bewusst für Kooperations- und Arbeitspartner*innen mit denselben Zielen.
Wir suchen die Vernetzung mit Interessensvertretungen marginalisierter Gruppen und Aktionsbündnissen.
Wir ermutigen im Rahmen von Ausschreibungen oder Vertragsabfragen unsere Ansprechpersonen, uns ihre präferierten Pronomen mitzuteilen.
Wir bemühen uns um gendergerechte Sprache.
Wir arbeiten kontinuierlich am Abbau von baulichen, medialen und kommunikativen Zugangsbarrieren. Aktuell verankern wir spezifische Angebote für blindes und sehbehindertes Publikum kontinuierlich im Spielplan.
Ansprechpersonen bei Verstoß gegen diesen Kodex
Personen, die von einem Verstoß gegen diesen Verhaltenskodex betroffen sind oder einen Verstoß beobachten, könnten sich vertraulich an die folgenden Ansprechpersonen wenden:
Ansprechpersonen in der Schaubude Berlin
Susann Tamoszus
0049 30 206416894
theaterpaedagogik@schaubude.berlin
Werner Wallner
0049 160 7862295
wallner@schaubude.berlin
Die Ansprechpersonen in der Schaubude Berlin gehen jeder Meldung nach und besprechen im direkten Gespräch mit den Betroffenen das weitere Vorgehen und Maßnahmen.
AGG-Beschwerdestelle gem. § 13 AGG der Kulturprojekte Berlin GmbH
Janina Mielke
0049 30 24749 – 719
j.mielke@kulturprojekte.berlin
Clemens Poser
0049 30 24749754
c.poster@kulturprojekte.berlin
Die AGG-Beschwerdestelle arbeitet gemäß dem Infoblatt der Kulturprojekte Berlin GmbH vom Januar 2022.
Geltungsbereich
Dieser Verhaltenskodex gilt für alle in der Schaubude Berlin Tätigen sowie für Künstlerinnen, Besucherinnen und Dienstleister*innen.